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Scheeßel, Hurricane Festival, 10.06.2005 (Quelle: abendblatt.de)
Woodstock vor Hamburgs Haustür
Hurricane: 60 000 Besucher kamen zum größten Rockspektakel im Norden. Bepackt mit Schlafsack, Bier und Grillgut, errichteten sie für drei Tage eine riesige Zeltstadt.
Von Maike Schiller, Heinrich Oehmsen
"Wann kriegt man schon mal so viele gute Bands auf einem Haufen zu sehen", meint Torben (19) aus Hamburg-Bergstedt. Und Ian (16) aus Bristol sagt: "Ich bin extra wegen Oasis angereist, wo die sind, bin ich dabei. Ich komme natürlich auch wegen der Superstimmung. Die ist einfach phantastisch!"
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Zwar kennzeichnete auch diesmal eine weitgehend friedliche Atmosphäre den Ablauf, zum Auftakt am Freitag allerdings gab es nicht nur ärgerliche Verzögerungen beim Einlaß, sondern zuweilen nicht unerhebliche Sicherheits- und Soundlücken.
Darunter zu leiden hatten zunächst zwei der vielleicht bekanntesten Headliner: Wir Sind Helden und Oasis. Deren Auftritte - man kann es kaum glauben - waren ausgerechnet auf die kleinere der beiden Freilichtbühnen gelegt worden. Als die Massen am Abend von der Haupt- zur Zweitbühne strömten, kam es zu einem bedrohlichen Gedränge. Daß direkt vor der kleinen Bühne schon rund 20 000 Fans standen, hielt die Nachhut nicht im geringsten davon ab, sich rüde zum selben Ziel vorzuarbeiten. Und man kann es ihnen nicht einmal verdenken: Wer auch nur einen Meter seitlich der Lautsprecher-Ausrichtung zum Stehen kam, hatte verloren. Nur noch flaue Soundfetzen waberten durch die kühle Juniluft, nur wer frontal stand, kam in den Genuß des fröhlichen Helden-Pops. Die routinierten Britpopper um ihren ewig nölenden Sänger Liam Gallagher kämpften mit denselben Problemen - auch wenn es so manchen Oasis-Fan schon ausreichend beglückt haben dürfte, daß die als äußerst unzuverlässig geltenden Krawallbrüder überhaupt erschienen waren.
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Scheeßel, Hurricane Festival, 10.06.2005 (Quelle: abendblatt.de)