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Berlin, Columbiahalle, 10.02.2002 (Visions (Nr. 109))

April 2002 // Happenings

Oasis
10.02.2002 - Berlin, Columbia Halle
ca. 600 Besucher (ausverkauft)

'Ausverkauft' trifft es nicht so ganz, da außer einer großen Medienmasse nur ausgewählten bzw. vom Losglück begünstigten Fans der Zutritt gewährt wird. Dennoch hat es etwas für sich, wenn eine große Band in ausgesucht, kleinem Rahmen zum Tanz aufspielt: Der Platz für die Kameras - das Konzert soll Ende April auf Arte ausgestrahlt werden - kommt auch klaustrophobisch veranlagten Zuschauern zugute, selbst in der zweiten Reihe kann man die Show noch ohne allzu intensiven Fremdkörperkontakt genießen. Zu den Beats von "Fuckin' in the bushes" betreten die fünf kühlen Briten gemächlichen Schrittes die Bühne, "Go let it out" ist die erste Nummer, und das Eis schmilzt zwar noch nicht ganz, aber man merkt, dass sich zumindest die Menschen vor der Bühne sehr auf diesen Abend gefreut haben. Dann kommt zu Ehren des Austragungsortes "Columbia", einer meiner persönlichen Oasis-Favoriten, bevor mit "Morning Glory" auch die Massen ihr Opium bekommen. "Acquiesce" stellt - wie wenig später auch "Fade away" - die Qualität von Oasis-B-Seiten unter Beweis, und dann ist erst mal Schluss mit gestern: "Force of nature" heißt der erste Neuling, eine nett rollende, von Noel gesungene Rockwalze. Zwar kann er - technisch gesehen - besser singen als Bruder Liam, doch meist fehlt diesen Songs das gewisse Etwas, nämlich die Liam eigene, unnachahmlich überhebliche Arroganz, die der Frontmann in jeder Sekunder seiner Bühnenpräsenz ausstrahlt. Bei "Supersonic" folgt der Mitsing-Alarm galore (?), danach fügt sich die Mitte April erscheinende neue Single "The hindu times" gut in den Hitreigen ein. Die hymnische Midtempo-Nummer mit Liams typischer Schnodder-Intonation, herrliche simplen Worten ("You're my sunshine, you're my rain") und leichtem Orient-Touch in der Gitarrenmelodie zündet sofort. Mit "Gas panic!" folgt der zweite Song vom letzten Studiowerk, aber die Fans wollen eh lieber zu den Klassikeren "Cigarettes & Alcohol" die Bierbecher schwenken, zu "She's electric" tanzen und von einer "Champagne Supernova" träumen. Zwei Neuheiten gibt es zwischen Led-Zep-Riffs und ähnlichen Spielereien noch zu bestaunen. Zunächst das unspektakulär rockende, von Gem Archer geschriebene "Hung in a bad place" sowie das erstaunlich großartige "Better man" aus Liams Feder. "Rock 'n' Roll Star" markiert das würdige Ende des regulären Programms. Als Zugabe gibt es das frenetisch gefeierte "Don't look back in anger" und die infernalische Version von "I am the walrus", dann sind 'Ten Years Of Noise And Confusion' offiziell besiegelt. Ich freue mich auf die nächsten zehn!

Autor: Dirk Siepe

Berlin, Columbiahalle, 10.02.2002 (Visions (Nr. 109))


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